Heute starten wir mit dem One World Trade Center und dem 911 Memorial sowie dem dortigen Observatorium. Da Annika und Vincent nicht mit dem Hubschrauber geflogen sind eine gute Alternative um Manhattan von oben zu sehen.
Das Erlebnis im WTC ist zwar unverschämt teuer, jedoch wirklich gut gemacht… inkl. AHA-Effekt. Einfach selber hingehen und genießen, kein Spoiler an dieser Stelle ;-). Der Blick ist wirklich toll, wer aber glaubt Vormittags einen Kaffee mit Ausblick genießen zu können: falsch gedacht. Das beworbene Kaffee macht konsequenter Weise erst um 11 Uhr auf. Dies bestärkt unseren Eindruck der Stadt: „Die Stadt die niemals schläft“. Es ruht sich auch niemand aus… oder genießt mal den Augenblick. Sehr wenig Gelegenheiten zum Verweilen, wenig bis keine Gemütlichkeit, nur Beschleunigung statt Entschleunigung. Aber das ist ja gerade nicht das Thema…
Das 911 Memorial ist ein Beispiel wie es auch geht. Der Ort strahlt mit den beiden Pools der beiden Twintowers und der großflächigen Anlage mit viel Grün Ruhe aus. Mit den Namen der Opfer, die teilweise mit Rosen gespickt sind, entsteht so ein Ort der Besinnung und Ruhe. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern wie ich damals aus der Schule nach Hause kam und die Bilder des einstürzenden WTCs im Fernsehen sah. Hier zu stehen löst gemischte Gefühle aus. Die persönlichen Schicksale der Menschen und deren Familien. Die Bedeutung und Folgen dieses Ereignisses für die Welt und den Einfluss auf das Verständnis von „gut und böse“… Jedoch kommt man auch etwas ins Grübeln in welcher Relation dieser Ort, und das Verständnis der Bedeutung dieses Ereignisses für die „westliche Welt“ zu den Kriegsschauplätzen der Welt steht, in die die USA involviert waren und sind. Ich möchte hier in keinem Fall den Eindruck erwecken dieses Ereignis kleiner zu machen als es war oder ist. Es ist für sich allein stehend soviel ich weiß der größte Angriff auf Amerika auf amerikanischem Festland der Geschichte. Aber ich finde man sollte schonmal darüber nachdenken… und dafür sind DENKmäler ja auch gemacht. Um sich zu erinnern und darüber nachzudenken.
Weiter geht es auf unserer New York Tour zur USS Intrepid, einem ausgedienten Flugzeugträger der nun ein Museum darstellt. Neben einigen Flugzeugexponaten gibt es zudem einen Space-Shuttle Pavillon sowie eine Concorde zu bestaunen. Das UBoot lassen wir aus Zeitgründen aus, auch ist es Vinci etwas zu unheimlich, was ich verstehen kann ;-). Auf dem Heimweg geht es dann noch in einen völlig absurden Süßigkeitenladen, ich hab noch nie so viel Zucker auf einmal gesehen.
Ein weiteres Ereignis des Tages: Ich habe mir eine Apple Vision Pro Demo gebucht. Zu Hause habe ich mir nach der Ankündigung gedacht: Was ein Spielzeug, wer soll den so dasitzen, geschweige arbeiten?!? Also, hab ichs ausprobiert und… wow. Ich hatte nicht erwartet, dass ich von diesem Produkt derart beeindruckt bin. Ich hätte erwartet ein Spielzeug auf dem Kopf zu haben, aber weit gefehlt. Schon nach wenigen Minuten war ich z.B. beim Surfen sogar schneller als am PC. Tabs wechseln, Dinge „anklicken“, Fenster verschieben, anordnen, zwei Dinge oder drei gleichzeitig offen haben… Einfach saucool. Und das nur durch Eye-Tracking und Gesten. Und neben dem visuellen Eindruck war auch die generelle Produkterfahrung endlich mal wieder das, was ich eigentlich mit Apple verbinde und was ich ehrlich gesagt nach der Ära Jobs etwas vermisst habe. Die Innovation dieses Produktes und die gesamte Benutzererfahrung: Phänomenal gut. Der Walkthrough fing an bei alltäglichen Dingen wie Surfen, Mails lesen, Fotos, Musik. Aber auch ein Dokument bearbeiten und Eingaben mit der virtuellen Tastatur. Höhepunkt ist wie erwartet aber das Entertainment und Immersive Video. Selbst im IMAX Kino habe ich sehr selten die Erfahrung, dass ich Gänsehaut bekomme oder ich das Bild wirklich „fühlen“ kann. Man sitzt auf einem Stuhl und vor einem ist eine Leinwand. Menschen drumrum, man ist in einem Kinosaal mit definiertem Bild. Man weiß dass man im Kino ist. Wenn du nach links schaust oder nach Oben ist da Wand oder die Decke. Du weißt dass das Tier nicht auf dich zukommt und du weißt dass du nicht nach dem Glas greifen kannst, das dir von einem Mensch im Video gereicht wird. Mitt Apple Vision weichst du zurück wenn ein Dinosaurier auf dich zugeht und du greifst nach dem Glas. Du drehst dich um und erschrickst weil jemand virtuell hinter dir steht und dein Bauch kribbelt wenn du auf einer Highline über einer Schlucht stehst und nach unten siehst. Und du bist echt erstaunt wenn ein Schmetterling aus dem Film auf deinem Zeigefinger landet und du ihn sogar drehen kannst. Die Welt um dich herum ist nach wenigen Minuten eine Mischung aus Realität und digitalem Inhalt. Oder nur digitaler Inhalt, oder nur Realität. Die beiden Displays vor den Augen sind so gut, dass beim Abnehmen der Brille der visuelle Eindruck nicht zu unterscheiden ist. Das was du durch die Brille durch die Kameras siehst, sieht genauso aus wie wenn du die Brille nicht auf hast. Keine Pixel, keine Latenz. Aber z.B. ein Browser im Regal, oder Spotify da wo eigentlich das Fenster ist. Es bleibt auch genau da, auch wenn du dich bewegst. Das Eye-Tracking funktioniert, die Gesten werden absolut sicher erkannt, egal wo du sie ausführst.
Das Einzige Problem das ich dabei sehe (und daher dürfen Kinder die Demo auch nicht machen): du vergisst wo du bist. Realität und digitale Welt verschwimmen so dermaßen, dass du dich wunderst wo dein iTunes-Fenster ist wenn du nach oben siehst. Oder dass du jetzt nicht was Google eingeben kannst wenn du nach links siehst, weil da eben nicht mehr der Browser ist. Und das bereits nach wenigen Minuten. Ich weiß nicht welchen Einfluss das auf uns haben wird, aber ich denke dass es ähnlich sein wird wie das iPhone vor einigen Jahren. Es gibt viele gute Dinge die das Smartphone zu uns gebracht hat, aber leider auch viele schlechte Dinge. Wenn man heute von Smartphone-Sucht spricht… wovon dann hier? In 10 Jahren? Ich bin gespannt…
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