Schon recht früh um 7.30 Uhr brechen wir zusammen mit Felix und seinen Schulfreunden nach Benxi auf, um danach weiter an die nordkoreanische Grenze bei Dandong zu fahren.
Aufgrund der vielen Leute sind wir mit einem Mietbus gefahren, inklusive Fahrer versteht sich ;-). In Benxi angekommen bot sich nach dem Betreten der Benxi Watercave ein unvergessliches Bild. Die Höhle reicht sehr weit in den Fels hinein und muss mittels Booten erkundet werden. Überall wachsen Tropfsteine und teils sind die Räume die sich auftun gewaltig. Allein die etwas sehr bunte Beleuchtung könnte etwas dezenter sein, aber ansonsten wirklich schön. Beim Einstieg in die Boote gibt es sogar Jacken zum Überziehen, sodass wir nicht frieren mussten. Auch das Gelände um die Höhle ist schön angelegt, an kleinen Verkaufsständen gibt es die obligatorischen Maiskolben und kalte Getränke.
Danach geht es drei weitere Fahrstunden mit einem dich sehr müden Fahrer bis nach Dandong. Die Stadt liegt direkt am Grenzfluss zu Nordkorea und man kann auf die andere Seite sehen. Nichts ungewöhnliches an sich, wäre das Land nicht Nordkorea. Nach einer kurzen Pause in einem Restaurant zum Mittagessen (sehr viel Seafood, chinesische Spezialitäten und lebendige Kröten am Buffet) geht es zur nahegelegenen Brücke nach Korea. Die “Brücke der Freundschaft” nebenan wurde von nordkoreanischer Seite genau bis zur Flussmitte abgerissen und man kann bis genau dorthin zu Fuß gehen. Einige weitere Brücken zwischen den beiden Ländern wurden komplett abgerissen, sodass in Dandong nur genau eine Verbindung zwischen China und Nordkorea besteht. In Nordkorea wird die Meinung verbreitet, dass hinter der “Fassade zum Westen” mit Hochhäusern, etc. alles ganz schlecht ist und im Grunde nur Brachland und Armut existiert. Bei genauerem Hinsehen fallen einige Meter hinter dem Fluss Grenzposten und Wachtürme auf, die auch konsequent besetzt sind. Es ist ein ganz komisches Gefühl dort zu stehen und auf die andere Seite in eine anscheinend ganz andere Welt zu blicken. Der nordkoreanische Vergnügungspark am anderen Ufer ist stillgelegt, zwei Schiffe sind gestrandet, aber man sieht doch immer wieder Menschen am Flussufer.
Einige Kilometer weiter besuchen wir dann noch einen weiteren Abschnitt der chinesischen Mauer. Die koreanische Grenze ist hier quasi in Wurfweite, der Fluss nur einige Meter breit. Es leben hier ein paar Bauern mit ihren Hühnern und Obstbäumen, auf der anderen Seite anscheinend ebenfalls, aber trotz der Nähe scheint das “andere Land” Kilometer weit weg zu sein. Hier trennen auch Zäune und Wachtürme eindeutig die Gebiete voneinander ab.
Nach einem doch sehr langen Rückweg von etwa 4 Stunden haben wir bei Felix und Ying zuhause noch Pizza bestellt. Lecker ;-).
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