Durch sehr glückliche Umstände kam ich kurzfristig in den Genuss einer Asienreise, welche zwar primär geschäftlichen Grund hatte, aber auch etwas Gelegenheit zum Sightseeing bot. Es ging via Paris nach Tokio, von dort aus nach Shanghai und wieder zurück nach München.
Nach einem sehr angenehmen Flug mit Air France nach Tokio wurde ich direkt von einer Kollegin am Flughafen empfangen. Nach einem ersten Eindruck der Stadt mit dem Taxi (sehr sehr groß und sehr sehr wuselig) ging es nach einem Essen direkt ins Bett. Am nächsten Tag konnte ich bereits eine kurze Zeit die Stadt erkunden und wollte mir den Imperial Palace anschauen. Leider war dieser geschlossen :-(. Am Abend gingen wir in größerer Gruppe traditionell japanisch essen. Ein wirklich sehr schönes Erlebnis mit hervorragendem Essen und sehr angenehmer Gesellschaft. Da ich auch hier in Deutschland sehr gerne Sushi und asiatische Gerichte esse war ich ohnehin sehr gespannt auf das Essen. Im Grunde werden sehr viele Speisen bestellt, die man sich dann am Tisch teilt, sodass jeder alles probieren kann. Die Gastfreundschaft ist wirklich überwältigend und in keinster Weise mit unseren „Wirtschaften“ vergleichbar.
Am nächsten Tag hatte ich einen kompletten Tag zum Sightseeing in Tokio zur Verfügung und ich wollte natürlich möglichst viele Sehenswürdigkeiten in der erreichbaren Umgebung abklappern. An sich war mir zwar bewusst, dass die Stadt eine sehr große Ausdehnung hat, die einzelnen Spots zu Fuß zu erkunden ist schlichtweg nicht möglich. Glücklicherweise hatte ich eine IC-Karte (Prepaid Karte für die Metro) und so konnte ich das wirklich hervorragende Bahnnetz in Tokio uneingeschränkt nutzen. Die Taktung ist auf den meisten Linien 2-3 Minuten und die Bahnen sind immer gut gefüllt. Die Bahnhöfe sind nicht direkt mit unseren vergleichbar, man kann sich hier gut zurechtfinden, aber wehe man nimmt den falschen Ausgang. 800-1200m im Untergrund laufen sind keine Seltenheit und wenn man dann an der falschen Ecke an die Oberfläche kommt läuft man mal schnell zwei Blocks zurück. Somit kamen laut Schrittzähler gut 40000 Schritte und über 30km Fußweg zusammen… was ich am nächsten Tag auch in Form von Blasen und Muskelkatze deutlich gespürt habe. Aber die Eindrücke waren wirklich überwältigend.
Am Morgen ging es zum Meiji Shrine, welcher in einem sehr schönen und großen Park in Tokio liegt. Die umliegenden Hochhäuser sehen mit Grün davor noch beeindruckender aus. Da ich schon um 7.30 Uhr dort war konnte ich die Stille genießen und auch den inneren Garten quasi allein besichtigen. Danach ging es weiter in das Rathaus auf beide Observatorien, wo man ohne Eintritt zu bezahlen einen super Blick über die Stadt genießen kann. Von dort aus kann man bereits den Imperial Palace sehen, welcher mein nächstes Ziel war. Der sehr weitläufige Park ist ebenfalls sehr ruhig war aber um 11 schon von sehr vielen Menschen besucht, die sich aber gut verliefen. Sehr eindrucksvoll sind die erhaltenen und restaurierten Gebäude der Festungsanlage und Wachtürme der Samurai. Als nächstes ging es ins Elektronik- und Mangaviertel (und natürlich in den Laden Yodobashi Akiba). Gegen diesen Laden ist der MediaMarkt ein Flohmarkt, welcher bequem auf jeder der 7 Etagen Platz hätte. Hier kann man alles kaufen was einen Stecker oder Akku hat. Wahnsinn. Hier war sogar ich etwas überfordert… und ich habe nichts gekauft :-D. Weiter ging es dann Richtung Skytree (welchen ich aber nur von unten fotografiert habe) und „golden shit“. Der nahegelegene Tempel (Asakusa Shrine) liegt inmitten eines sehr geschäftigen Marktviertels. Die Gebäude sind sehr eindrucksvoll und auch das gesamte Viertel mutet sehr traditionell an. Weiter ging es auf die Aussichtsplattform auf dem Roppongi Hills Mori Tower, um Tokio bei Dämmerung/Nacht zu fotografieren. Die Besonderheit hier ist, dass man auf der Hubschrauberlandeplattform im Freien ohne Glasscheibe Fotos schießen kann. Auch das Mori-Museum war sehr interessant. Die letzte Station, bevor es mit schmerzenden Füßen zurück ins Hotel ging, war die berühmte Kreuzung in Shibuya. Ein Tipp: das Starbucks bietet einen sehr guten Blick über das Ameisengewusel!
An sich ist Tokio eine sehr lebendige, bunte und beeindruckende Stadt die sehr gut organisiert scheint. Die Japaner sind sehr rücksichtsvoll und zuvorkommend, was beispielsweise das Bahnfahren oder an einer Schlange stehen sehr angenehm macht. Keiner drängelt, jeder achtet etwas auf den Anderen. Die Größe ist allerdings beeindruckend und an sich gibt es einfach sehr wenig Platz für Grün. Vereinzelt stehen zwar Bäume an der Straße, diese laden aber nicht wie bei uns mit einer Bank zum Sitzen ein. Meistens ist es auch nur einer… für mehr Grün muss man teils weite Strecken mit der Bahn zurücklegen. Auto: überflüssig. Im Gegensatz zu München ist das Bahnsystem unglaublich gut und auch für Fremde in 2 Minuten zu verstehen. Man ist überall sehr schnell, trotz teils großer Entfernungen und ich habe nie länger als 3-4 Minuten auf den Zug gewartet. Störungen oder Verspätungen: Fehlanzeige.
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